Vertragsunterzeichnung und Spatenstich
Das Erweiterungsprojekt für den Breitbandausbau im Landkreis Marburg-Biedenkopf nimmt nun konkrete Züge an! Neben dem Eigenanteil der Kommunen und des Landkreises Marburg-Biedenkopf liegen nun auch die Förderbescheide in endgültiger Höhe von Bund und Land Hessen für das Erweiterungsprojekt zum Breitbandausbau vor. Das Ausschreibungsverfahren konnte erfolgreich abgeschlossen werden und die Deutsche Telekom sich als Ausbaupartner für das Erweiterungsprojekt - wie auch schon für das erste Ausbauprojekt im Landkreis Marburg-Biedenkopf - durchsetzen.
Im Rahmen des Erweiterungsprojektes soll es zu einer Nachverdichtung der Breitbandverfügbarkeiten kommen. Dazu sollen insgesamt 108 km Tiefbau mit Verlegung von 1.165 km Glasfaser und 168 km Leerrohre realisiert werden. Diese Baumaßnahmen sollen über 5.500 Haushalte, mehr als 500 Unternehmen und 75 Schulen kreisweit mit Bandbreiten von über 50 Mbit/s versorgen. Nach Abschluss der Maßnahme werden den Bürgerinnen und Bürgern im Projektgebiet Bandbreiten von mehr als 30 Mbit/s für 100%, 50 Mbit/s für 95% und 100 Mbit/s für 80% der Anschlüsse zur Verfügung stehen. Dies wird mit den Technologien FTTH (Glasfaser bis ans Gebäude) für Schulen und Unternehmen bzw. FTTC mit Vectoring für Privathaushalte erreicht.
Das Projektgebiet wird in sieben Ausbaugebiete unterteilt, die dann zeitversetzt nacheinander ausgebaut werden sollen. So sind für jedes Ausbaugebiet zehn Monate Planungs-, Bau- und Inbetriebnahmephase eingeplant. Die Ausbaugebiete werden im Abstand von zwei Monaten begonnen, wodurch sich eine insgesamte Projetzeit von 22 Monaten ergibt.
Die Wirtschaftlichkeitslücke von ca. 10,9 Millionen Euro wird zur Hälfte, also mit fast 5,5 Millionen Euro, vom Bund gefördert. Das Land Hessen fördert das Erweiterungsprojekt mit 3 Millionen Euro und die kommunale Eigenbeteiligung von Städten, Gemeinden und Landkreis beträgt ca. 2,5 Millionen Euro.
Die Deutsche Telekom verpflichtet sich durch den öffentlich geförderten Ausbau auch zum Betrieb des Netzes für einen Zeitraum nach Inbetriebnahme von mindestens 15 Jahren. Der Zugang zu dem neu zu schaffenden Netz muss diskreminierungsfrei sein, das heißt alle Anbieter haben einen gleichberechtigten Zugang zu den Teilnehmeranschlussleitungen und können so auch Kunden mit ihren Produkten bedienen.
Mit diese Erweiterngsprojekt für den Breitbandausbau im Landkreis Marburg-Biedenkopf sollen bereits alles Schulen und Gewerbestandorte fit für die Gigabitgesellschaft gemacht werden. Auch für Privathaushalte sollen bereits im Zuge der Planungen Synergien und Möglichkeiten geprüft werden, die ein mittelfristiges Upgrade der FTTC-Infrastruktur hinzu einer FTTH-Infrastruktur wirtschaftlich und zeitlich effizient ermöglichen können.
Wie auch schon bei dem ersten Ausbau, wird der Landkreis wieder bundesweit eine führende Position bei der Breitbandversorgung im ländlichen Raum einnehmen. Das Ziel eines flächendeckenden gigabitfähigen FTTH-Netzes bleibt bestehen und soll auch schnellstmöglich realisiert werden.
Als Start des Erweiterungsprojektes gilt der 11. Juli 2018. Dann wird im Rathaus in Dautphe der Zuwendungsvertrag zwischen der Breitband Marburg-Biedenkopf GmbH und der Deutschen Telekom unterzeichnet. Der erste Spatenstich erfolgt dann im Rahmen einer offiziellen Veranstaltung auf dem Gelände der Einrichtung WABL am 27. Juli 2018. Dort werden Vertreter der Fördergeber ateneKOM (Bund) und Staatssekretär Herr Samson (HMWEVL) als Verteter des Landes Hessen erwartet.
Marburg, den 10. Juli 2018
Die Übergabe des vorläufigen Föerderbescheids
Das Ausbauprojekt wurde bereits im August 2015 abgeschlossen und wir haben damit bereits für 98 % aller Haushalte im Landkreis Marburg-Biedenkopf Bandbreiten von mindestens 25 Mbit/s im Download erreicht. Mittlerweile ist die damals geforderte Mindestversorgung von 25 Mbit/s auf 30 Mbit/s angehoben worden. Damit gelten ca. 8 % unserer Haushalte als unterversorgt, da sie unter 30 Mbit/s liegen. Weiterhin haben wir im Landkreis unterversorgte Gewerbegebiete und Schulen, die an Ortsrandlagen liegen die besser versorgt werden sollen. Diese können nun mit dem Bundesförderprogramm weiter verbessert werden.
Die Versteigerung von Funkfrequenzen in 2015 hat dem Bund Geld zur Verfügung gestellt, das in Teilen als „Digitale Dividende“ zur Förderung des Breitbandausbaus in Deutschland verwendet werden soll.
Mit mehr als zwei Milliarden Euro bleibt ein Teil in Berlin zur unmittelbaren Förderung von Projekten durch den Bund, der andere Teil wurde auf die Bundesländer verteilt.
Hessen hat 46 Mio. Euro zweckgebunden erhalten.
Nachdem die Kriterien formuliert waren und die volle Finanzierung der Projektstudie durch Bundesförderung feststand, hat die Breitband GmbH in Abstimmung mit den Städten und Gemeinden sowie dem Landkreis eine Studie im Dezember 2015 beauftragt.
Ziel war es, für alle Städte und Gemeinden zu prüfen, ob nach dem laufenden Ausbauprojekt noch Siedlungsbereiche und Gebiete mit gewerblicher Nutzung mit Bandbreiten unter 30 Mbit/s unterversorgt sind.
Für diese Areale sollte ein Erschließungskonzept mit Kostenkalkulation entwickelt werden. Gemeinsam mit dem Ziel, Schulen und Gewerbegebiete unmittelbar mit Glasfaser anzuschließen entstand so das Erweiterungsprojekt.
Die Ergebnisse der Studie sind in einem Antrag zusammengefasst worden, der – nach einer entsprechenden Zustimmungserklärung des Landes Hessen - zum 29.10.2016 beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur eingereicht wurde.
Das E-Projekt wurde den Kommunen mit einem auf die Gemeinde bezogenen Ausbauplan und einer entsprechenden Kostenschätzung vorgestellt.
Das Finanzierungsmodell unterstellt eine Deckungslücke auf der Basis der ermittelten Projektkosten. Nach Abzug der Bundes- und Landesförderung verbleibt ein kommunaler Anteil, der vom Landkreis Marburg-Biedenkopf und den beteiligten Kommunen jeweils hälftig getragen wird.
Die Kosten für den Anschluss der Schulen übernehmen die jeweiligen Träger.
Am 21.03.2017 konnte die Landrätin Kirsten Fründt, Herr MdB Sören Bartol und Herr Klaus Bernhardt im Ministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur in Berlin den Förderbescheid abholen.
Durch das Markterkundungsverfahren Ende 2016 waren schon die Vorarbeiten für die öffentliche Ausschreibung erfolgreich gestartet worden.
Mit dem Versenden der entsprechenden Unterlagen am 05.04.2017 an die interessierten Unternehmen läuft nun die Frist bis Mitte Mai 2017.
Dann müssen die Angebote eingegangen sein. Prüfung und Auswertung werden noch Zeit benötigen.
Im Juli soll der Auftrag erteilt und am 01.08.2017 mit dem E-Projekt begonnen werden.
Wir werden Sie an dieser Stelle regelmäßig informieren!
Breitband Marburg-Biedenkopf GmbH
Im April 2017